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Vita

* 15. November 1738 in Hannover, Deutschland; † 25. August 1822 in Slough, England

William Herschels Biografie ist insofern bemerkenswert, als dass sich in ihr zwei völlig unterschiedliche Interessensgebiete vereinen: Herschel war einerseits Oboist, Violinist und Komponist, andererseits zugleich ein bekannter Astronom. Als Sohn eines Militärmusikers kam er in Hannover zur Welt und entwickelte als Jugendlicher ein Interesse für Mathematik, Sprachen und Musik. Nach der Besetzung Hannovers durch französische Truppen im Zuge des Siebenjährigen Krieges übersiedelte er mit seinem Bruder nach England, wo er zunächst als Notenkopist, später als Komponist, Organist, Dirigent und Musiklehrer tätig war. Zwischen 1759 und 1769 schrieb er den Großteil seiner Kompositionen. Seine frühen Werke entsprechen ganz der Tradition des norddeutschen empfindsamen Stils. Er verwendete hier allerdings auch schnelle Dynamikwechsel, kontrapunktische Verfahren und entwickelte harmonisch überraschende Verläufe durch den Einsatz von Chromatik. Für seine späteren Werke sind ein eleganter Stil, kantable Melodik und klare innere Zusammenhänge kennzeichnend. Die Harmonik ist hier eher schlicht. Anfang der 1970er Jahre widmete sich Herschel stärker der Astronomie und machte eine weltbewegende Entdeckung, die ihn schlagartig berühmt werden ließ: Er entdeckte den heute als Uranus bekannte Planeten. Herschel erhielt zahlreiche Ehrungen und wurde in die Royal Society of London aufgenommen.