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Vita

* 18. Mai 1830 in Keszthely, Ungarn; † 2. Januar 1915 in Wien, Österreich

Karl Goldmark kam als Sohn eines jüdischen Notars und Kantors in Ungarn zur Welt. Nach eigenen Angaben brachte er sich autodidaktisch das Notenlesen bei und erhielt ersten Geigenunterricht mit elf Jahren. Er studierte in Wien Violine, arbeitete anschließend als Geiger an verschiedenen Theatern und gab Klavierunterricht. Im Jahr 1857 veranstaltete er einen ersten eigenen Kompositionsabend und wurde anschließend in Wien mit seinem Streichquartett op. 8 zunehmend bekannt. Neben seiner Arbeit als Komponist war er als Chorleiter und als Musikkritiker tätig. Seinen Durchbruch erlebte er mit der Oper Die Königin von Saba, die 1875 an der Wiener Hofoper aufgeführt wurde und bis zum heutigen Tag wohl sein bekanntestes Werk ist. Es folgte eine produktive Zeit, in der er neben Sinfonien und einem Violinkonzert weitere Opern komponierte. Seine Werke spiegeln die damaligen Fortschrittsbestrebungen wider, so verwendete er beispielsweise viele Dissonanzen in seinen Kompositionen. Ästhetisch wurde ihm mehrfach eine gewisse Nähe zu Richard Wagner zugesprochen; zu seinen Leitbildern zählten außerdem Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Gustav Mahler. Gegen Ende seines Lebens wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil, so erhielt er 1896 das Ritterkreuz des Leopoldordens und 1920 ein Ehrendoktorat der Budapester Universität.