deutsch | english

Vita

* 5. August 1890 in Brunn am Gebirge, Niederösterreich; † 1937 in Edinburgh, Schottland

Als Sohn eines jüdischen Arztes kam der Komponist und Musikwissenschaftler Hans Gál 1890 in Niederösterreich zur Welt. Er wuchs in Wien auf und entwickelte - angeregt von Besuchen der Wiener Hofoper - ein Interesse für Musiktheorie und Komposition. Zunächst studierte Gál Klavier an der Wiener Musikakademie und erweiterte seine Studien 1908 um das Fach Musikwissenschaft. Nach einer erfolgreichen Promotion arbeitete er als Lektor für Musiktheorie an der Universität Wien und war unter anderem an einer Gesamtausgabe der Werke von Johannes Brahms beteiligt. Zu seinen Forschungsfeldern zählte außerdem die Musik der Wiener Klassik. Als Komponist konnte Gál ab 1915 erste Erfolge erzielen. 1938 musste er allerdings Österreich verlassen und emigrierte nach Großbritannien. Es gelang ihm nicht, seine Komponistenlaufbahn in Großbritannien weiter fortzuführen, da sein Stil dem dortigen Geschmack nicht entsprach. 1945 erhielt er schließlich eine Stelle an der Universität Edinburgh als Lehrer für Musiktheorie, Kontrapunkt und Komposition. Gáls ästhetischen Vorstellungen folgten der klassischen Tradition von Komponisten wie Bach, Schubert und Brahms. Seine Kompositionsweise wurde von zwei elementaren Ansprüche dominiert: Die Beherrschung der Musiktheorie und eines entsprechenden Kompositionshandwerkes und eine unmittelbare Sprachlichkeit und Verständlichkeit der Musik.