Vita

Der Dirigent, Komponist und Pianist Leonard Bernstein wurde 1918 als Kind einer ukrainischen Einwandererfamilie in den USA geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er ab 1935 an der Harvard University Klavier und Komposition sowie vier Jahre später Dirigieren. Sein großes Talent als Dirigent wurde schnell erkannt und verhalf ihm zu einer rapiden, internationalen Karriere. Nachdem er im Jahr 1942 zunächst in Tangelwood zum stellvertretenden Dirigenten des New York Philharmonic Orchestra ernannt wurde, dirigierte er anschließend viele weltbekannte Orchester und wurde 1958 zum Chefdirigenten des New York Philharmonic Orchestra. Sein Dirigierstil war von Leidenschaft und Emphase durchzogen und eignete sich besonders für dramatische Werke. Außerdem setzte er sich zeitlebens stark für Musik des 19. und 20. Jahrhundert ein. Neben seinen Tätigkeiten als Dirigent erlangte Bernstein mit seinen eigenen Kompositionen internationale Bekanntheit. Zu seinem Œuvre zählen neben Sinfonien und Opern auch Filmmusik und Musicals, von denen die West Side Story eines der bekanntesten Werke ist. In seinem Kompositionsstil spiegelt sich eine Affinität zur Spätromantik wider: Zwar verwendete er häufig auch Dissonanzen und Chromatik, allerdings in der Regel zugunsten tonaler Auflösungen. In einigen Kompositionen übernahm er auch Motive traditionell jüdischer Musik, wie in seiner ersten Sinfonie Jeremia oder seiner dritten Sinfonie Kaddish. Auch wenn Bernstein keine längerfristigen Lehrtätigkeiten an Musikhochschulen ausübte, bemühte er sich stark um die Vermittlung klassischer Musik. Er hielt Einführungsvorträge am Klavier, verfasste entsprechende Literatur und bemühte sich in eigenen Fernsehsendungen um musikalische Bildung.
Zeitlebens war der Amerikaner Bernstein politisch aktiv. Er setzte sich insbesondere für Frieden und Gleichberechtigung ein.
In seinen späten Lebensjahren wurden ihm zahlreiche Preise und Ehrungen zuteil. Hierzu zählt die Benennung zum Ehrendirigenten des Israel Philharmonic Orchestra.