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Vita

* 2. September 1927 in Saarbrücken, Deutschland

Der Komponist Avni Tzvi kam als Kind polnischer Juden in Saarbrücken zur Welt. Im Alter von sieben Jahren emigrierte er mit seinen Eltern nach Palästina. Nachdem sein Vater ums Leben kam, verließ Avni bereits mit 14 Jahren die Schule, um sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Er brachte sich autodidaktisch Blockflöte, Mandoline und Akkordeon bei und wurde vergleichsweise spät, im Jahr 1953, von der Musikakademie in Tel Aviv für ein Kompositionsstudium angenommen. Es folgten Aufenthalte in den USA und Kanada, wo er sich mit elektroakustischer Musik beschäftigte, weitere Kompositionskurse besuchte und dirigierte. 1976 wurde er als Professor für Komposition an die Rubin-Akademie in Jerusalem berufen. Als Träger vieler internationaler Preise zählt Avni derzeit zu den wichtigsten zeitgenössischen israelischen Komponisten. Er beschäftigt sich intensiv mit den Anschauungen israelischer Komponisten, mit der mystischen Tradition der Kabbala und verarbeitete in seinen Werken auch Volkslieder und orientalische Heterophonie. Insgesamt ist sein Stil sehr heterogen: Seine elektroakustischen Kompositionen sind experimentell und abstrakt, wohingegen er beispielsweise in Programme Music aus dem Jahr 1980 orientalische Soli des Englisch Horns mit Zitaten aus Beethovens 7. Symphonie zusammenführte.