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Vita

* 1. Mai 1886 in Lazdijai, Litauen; † 29. April 1943 in Hollywood, Los Angeles, USA

Der Komponist Joseph Achron wuchs in einem sehr musikalischen Umfeld auf: In der Familie wurden die unterschiedlichsten Instrumente gespielt. Von seinem Vater erhielt der junge Joseph im Alter von fünf Jahren ersten Geigenunterricht und studierte anschließend Violine und Komposition in Petersburg. Mit 18 Jahren zog er nach Berlin und war fortan als Violinist und Komponist tätig. Zu seinen frühen Werken zählen vorwiegend Konzertstücke für Geige und Klavier.
1911 schloss er sich der Gesellschaft für jüdische Volksmusik an und beschäftigte sich theoretisch und praktisch mit jüdischer Musikkultur. Sein erstes jüdisches Stück ist die Hebräische Melodie für Violine und Klavier. Diese Komposition, die heute zu seinen bekanntesten Werken zählt, basiert auf einer chassidischen Weise, die er als Kind in einer Warschauer Synagoge gehört hat. Achrons Kompositionsstil ist in seinen frühen Stücken durch Kürze und Schlichtheit geprägt. Nach und nach entwickelte er allerdings eine immer größer angelegte, klangfarbenreiche, harmonische Musiksprache. 1924 verbrachte er einige Monate in Palästina und emigrierte 1925 in die USA. Hier gelang es ihm jedoch nicht, sich als Komponist erfolgreich zu etablieren. Und als er 1943 in Hollywood starb, wurde dies kaum beachtet. Arnold Schönberg bezeichnete seinen Komponisten-Kollegen Achron in einem Nachruf als „einen der am meisten unterschätzten modernen Komponisten“.