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Vita

27.07.2015

Der Dirigent und Komponist David Eisenstadt, 1890 im polnischen Nasielsk geboren, ist der Komponisten jüdisch-liturgischer Werke. Bereits als kleiner Junge sang er zusammen mit seinem Vater in einer Synagoge, später studierte er unter anderem kantorale Musik in Berlin und wurde schließlich in den 1920er Jahren Chorleiter in Warschau.

Viele von Eisenstadts Kompositionen für die Synagoge wurden nicht nur in Europa, sondern auch in den USA bekannt und gehörten zum klassischen Repertoire jüdischer Chöre. Zudem war Eisenstadt auch an der musikalischen Bildung von Juden interessiert und veröffentlichte die erste auf Jiddisch verfasste Musik-Enzyklopädie.

Während des Holocaust gründete Eisenstadt ein Symphonieorchester im Warschauer Ghetto, dessen musikalischen Leistung den Bewohnern Hoffnung und Mut machen sollte, besonders der Gesang seiner Tochter Miriam, die als Arien-Star auch “Ghetto Nachtigall” genannt wurde. Eisenstadt, seine Frau und Tochter haben das Konzentrationslager Treblinka nicht überlebt.

Nur wenige Eisentadt-Kompositionen konnten nach dem Krieg gerettet werden, der größte Teil wurde im Warschauer Ghetto vernichtet. Einige Werke, die in Kantoren­kreisen bekannt waren, wurden in den 1950er Jahren von Israel Alter in L’Dovid Mizmor‎: Music for the Synagogue by David Aizenstadt veröffentlicht oder in anderen Publikationen gedruckt.