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Vita

* 30. November 1899 in Prag, Tschechische Republik; † 18. Oktober 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau, Polen

Hans Krása wuchs als Sohn eines Anwalts in Prag auf. Er erhielt während der Schulzeit ersten Klavierunterricht und begann nach seinem Schulabschluss ein Studium an der Deutschen Akademie für Musik und Darstellende Kunst bei dem Komponisten Alexander von Zemlinsky. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Krása als Korrepetitor am Prager Neuen Deutschen Theater. 1923 ging er für einige Monate nach Paris, wo er sich mit den Komponisten der Groupe des Six umgab. Sein eigener Kompositionsstil kann als klares Bekenntnis zur Tonalität interpretiert werden. Er verfolgte dennoch das Ziel, traditionelle Idiome mit modernen zusammenzuführen. Seine wohl bekannteste Komposition ist die Kinderoper Brundibár, die als pädagogisches und humoristisches Werk an einen Gemeinschaftssinn in der Gesellschaft appelliert. Im Jahr 1927 folgte Krása seinem Lehrer Alexander von Zemlinsky nach Berlin und arbeitete dort als Korrepetitor an der Kroll-Oper. Im Anschluss kehrte er nach Prag zurück und begann mit der Arbeit an seiner ersten Oper Verlobung im Traum, die drei Jahre nach ihrer Vollendung am Neuen Deutschen Theater uraufgeführt wurde. Obwohl die Resonanz durchaus positiv war, wurde die Oper nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kein weiteres Mal gespielt, denn Krása erhielt als Jude keine Aufführungserlaubnis. Im Jahr 1942 wurde der Komponist in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Hier wurde er zunächst für die Freizeitgestaltung eingeteilt, bis er im sogenannten „Künstlertransport“ im Jahr 1944 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde, wo er in einer Gaskammer ermordet wurde.